Social Media im Urlaub: Einfach mal abschalten?

Vor Kurzem stieß ich beim Scrollen durch meinen Instagram-Feed auf eine interessante Kampagne von Österreich Werbung: #iamAUT. Die Idee? Influencer, die sonst ständig „on“ sind, sollten während ihres Urlaubs in Österreich das Handy beiseitelegen und eine echte Auszeit genießen. Ihre Accounts wurden in der Zwischenzeit von ganz normalen Österreicher*innen übernommen – den sogenannten AUTfluencern. Sie zeigten das österreichische Lebensgefühl auf Social Media und sorgten dafür, dass die Follower trotz der Abwesenheit ihrer Idole bestens unterhalten wurden. Der Slogan „Österreich ist der perfekte Ort zum Abschalten – wortwörtlich!“ hat bei mir auf jeden Fall einen Nerv getroffen.

Die Frage stellen sich viele im Urlaub: Sollte ich wirklich mal das Handy aus der Hand legen und komplett abschalten? Oder gehört das Posten inzwischen einfach dazu, auch wenn man gerade am Strand liegt? Die Frage ist kniffliger, als sie auf den ersten Blick scheint – besonders, wenn man auch beruflich in den sozialen Medien unterwegs ist.

Immer up to date: Online bleiben

Dieses cosy Büchercafé in Krakau mit dem weltbesten Käsekuchen hätte ich ohne einen Tipp auf Instagram nicht gefunden.

Mal ehrlich, wer kennt das nicht: Man ist an seinem Traumziel angekommen und will die atemberaubende Aussicht, das leckere Essen oder den perfekten Sonnenuntergang mit seinen Followern, Freunden und Familie teilen. Das Handy ist schnell gezückt und ein paar Klicks später ist der Post online. Aber warum eigentlich? Hier ein paar Gründe, warum Social Media im Urlaub seine Berechtigung hat:

  1. Erinnerungen festhalten: Die schönsten Momente im Urlaub möchte man nicht nur für sich selbst festhalten, sondern auch mit anderen teilen. Und was könnte besser sein, als einen perfekten Schnappschuss direkt auf Instagram zu posten oder per WhatsApp zu teilen? Das schafft bleibende Erinnerungen.
  2. Kontakt zur Außenwelt: Egal, ob du alleine reist oder mit anderen – manchmal ist es schön, die Erlebnisse mit den Daheimgebliebenen zu teilen. Ein kurzer Post oder eine Story reicht, um zu zeigen, dass es dir gut geht und dass du eine tolle Zeit hast.
  3. Inspiration teilen: Hast du einen besonders schönen Strand gefunden oder ein Café entdeckt, das den besten Kaffee der Stadt serviert? Solche Tipps sind Gold wert und deine Follower könnten davon profitieren. . Umgekehrt schaue ich selbst gerne unterwegs nach den schönsten Instagram-Hotspots.

Social-Media-Auszeit: Einfach abschalten

Auf der anderen Seite gibt es viele gute Gründe, das Handy mal bewusst zur Seite zu legen und den Urlaub offline zu genießen. Schließlich heißt Urlaub auch, sich von den alltäglichen Verpflichtungen – und dazu gehört für viele auch Social Media – zu erholen. Hier ein paar Argumente, die dafür sprechen:

Zwei Männer mit buntem Schirm am Rhein
Einfach mal abschalten und ohne Handy die Seele baumeln lassen.
  1. Echte Entspannung: Wer ständig auf Benachrichtigungen und Likes achtet, kann nicht wirklich abschalten. Urlaub ist die perfekte Gelegenheit, mal so richtig zu entspannen – und das geht am besten, wenn man das Handy einfach mal liegen lässt.
  2. Intensiver erleben: Ohne den ständigen Blick aufs Display erlebt man den Moment viel intensiver. Die schönsten Erinnerungen trägt man schließlich im Herzen und nicht auf dem Speicher des Smartphones. Und mal ehrlich: Guckst du dir alle 800 Bilder, die du gemacht hast, später nochmal an?
  3. Digital Detox: Immer mehr Menschen sprechen von „digitaler Entgiftung“ – und das aus gutem Grund. Eine Pause von den sozialen Medien kann wahre Wunder wirken und dir helfen, neue Energie zu tanken. Plötzlich hast du Zeit für Dinge, die im Alltag oft zu kurz kommen: ein gutes Buch, ein langer Spaziergang oder einfach nur die Seele baumeln lassen.

Und was ist mit Business-Accounts?

Jetzt kommt der knifflige Teil: Was tun, wenn du einen Business-Account betreibst? Sollte man da wirklich aufhören zu posten, nur weil man im Urlaub ist? Die unbefriedigende Antwort lautet: Kommt darauf an.

Für viele Unternehmen und Selbstständige ist Social Media ein wichtiger Kanal, um mit Kunden und Followern in Kontakt zu bleiben. Ein kompletter Stopp der Aktivitäten kann neben unbeantworteten Nachrichten auch negative Auswirkungen auf die Reichweite haben. Aber es gibt Mittel und Wege, wie du deine Online-Präsenz aufrechterhalten kannst, ohne selbst ständig am Handy zu hängen.

  1. Vorplanung: Viele Plattformen bieten die Möglichkeit, Beiträge im Voraus zu planen. So kannst du schon vor dem Urlaub den Content für die Urlaubszeit vorbereiten und dann beruhigt abschalten, während die Posts automatisch veröffentlicht werden.
  2. Vertretung: Vielleicht gibt es jemanden in deinem Team, der während deiner Abwesenheit den Account übernehmen kann. So bleibt dein Business präsent, ohne dass du selbst aktiv sein musst.
  3. Authentische Pausenkommunikation: Wenn es zu deiner Marke passt, kannst du auch offen kommunizieren, dass du dir eine Auszeit gönnst. Viele Follower schätzen diese Ehrlichkeit und freuen sich umso mehr, wenn du nach dem Urlaub erholt und mit neuen Ideen zurückkommst.

Die Social-Media-Agentur folgerichtig hat sich über Weihnachten zwei Wochen Content-Pause gegönnt. Welche Auswirkungen die Inaktivität auf den Insta-Algorithmus hatte, liest du hier.

Marc macht sogar im Loch Ness Fotos.

Die goldene Mitte

Am Ende des Tages geht es darum, was dir guttut. Willst du die Welt an deinen Erlebnissen teilhaben lassen oder brauchst du eine Auszeit vom digitalen Trubel? Beide Ansätze sind legitim – und letztlich musst du entscheiden, was für dich und dein Business das Beste ist.

Ganz ohne Handy geht’s bei mir nicht, weil ich es wegen Google Maps, zum Musik hören oder Fotos machen eh oft in der Hand habe. Aber ich versuche nur abends auf Social Media online zu gehen – für ein Update und ein paar schöne Bilder für die Lieben zu Hause. Den Rest der Zeit genieße ich offline und vielleicht deinstalliere ich die Social-Media-Apps im nächsten Urlaub mal ganz oder fahre irgendwo hin, wo es kein Internet gibt.

P.S. Wenn Social Media wie in meinem Fall Arbeit ist, lässt sich das auch prima mit Urlaub machen verbinden. Das Zauberwort heißt: Workation! Die besten Tipps dafür hab ich dir hier aufgeschrieben.

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