Sascha und Johannes haben kürzlich, bedingt durch aktuelle Entwicklungen, eine offene Sprechstunde abgehalten, um über den aktuellen Zustand von Social Media zu sprechen. Im Mittelpunkt standen die jüngsten Vorkommnisse in den sozialen Netzwerken und die daraus resultierenden Probleme und Herausforderungen.
Was passiert derzeit in der Welt der sozialen Medien und warum ist das problematisch?
Elon Musks Übernahme und Umgestaltung von Twitter hat eine besorgniserregende Zunahme von Hassrede, rechter Propaganda und Fake News zur Folge. Diese Entwicklungen führen dazu, dass immer mehr Nutzer, darunter auch Institutionen und Unternehmen, die Plattform verlassen. Die meisten begründen diesen Schritt mit nicht mehr übereinstimmenden Werten. Trotz der Abkehr vieler bleiben einflussreiche Politiker*innen und Journalist*innen in gegenseitiger Abhängigkeit aktiv und prägen die öffentliche Meinung.
Ein ähnliches Muster zeigt sich bei Meta, wo geplante Umgestaltungen möglicherweise Desinformationen und Hassrede begünstigen. Besonders problematisch ist die Abschaffung der Faktenchecks und die Einführung sogenannter Community Notes, was die Verbreitung manipulativer Inhalte erleichtern wird. Dies betrifft nicht nur Minderheiten, sondern hat das Potenzial, das gesamte gesellschaftliche Gefüge zu beeinträchtigen.
Auch TikTok steht im Fokus der Diskussionen. Bedenken gibt es hinsichtlich der Kontrolle des Algorithmus durch einen chinesischen Konzern und dem Einfluss der Plattform auf junge Zielgruppen. Diese Entwicklungen werfen Fragen über digitale Souveränität und den Einfluss globaler Akteure auf.
Wie können wir diesen Herausforderungen begegnen und welche Schritte sollten wir als Nächstes unternehmen?
Während die EU-Regulierungen wie DSA, DMA und DSGVO zwar Rahmenbedingungen schaffen, bleibt ihr Einfluss auf US-amerikanische Technologieunternehmen begrenzt. Viele fragen sich, ob es der richtige Weg ist, sich von problematischen Plattformen abzumelden. Während ein kollektiver Rückzug die Netzwerke schwächen könnte, ist dies allein nicht die Lösung.
Stattdessen sollten wir Alternativen fördern und nutzen, wie das Fediverse oder bewährte Methoden wie Blogs, Podcasts und Newsletter. Der Erfolg des Internets beruht auf offenen Standards, und es liegt an uns, diese weiter zu unterstützen.
Letztlich geht es darum, sich aktiv an der Gestaltung der digitalen Welt zu beteiligen, sei es durch den Aufbau neuer Plattformen oder durch einen kritischeren Umgang mit bestehenden. Nur so können wir sicherstellen, dass das Internet ein Raum bleibt, der Vielfalt und freie Meinungsäußerung fördert, ohne die demokratischen Grundwerte zu gefährden.
Was wir als Agentur empfehlen
Unseren Kund*innen empfehlen wir, sich spätestens jetzt mit alternativen Verbreitungswegen ihrer digitalen Kommunikation zu beschäftigen. Wer vorbaut, wird später nicht kalt erwischt, wenn es technisch oder inhaltlich unmöglich wird, die bisherigen Netzwerke zu nutzen. Gleichzeitig ist uns bewusst, dass die mögliche Reichweite bei den etablierten Plattformen eine Größe ist, die man sich woanders erst aufbauen muss. Umso wichtiger, jetzt damit zu beginnen.
Wir bieten neben der offenen Sprechstunde auch an, Sie individuell zu beraten: in einer Sprechstunde oder in einer strategischen Beratung. Fragen Sie uns einfach an!
4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
@bonn.digital manche Tröts sind offenbar gleicher als andere Tröts im Bezug auf die Zeichenmenge. Was übersehe ich? 🤔
@Archaide @bonn.digital Wenn ich etwas über meinen WordPress-Blog veröffentliche, kann ich auf Mastodon den kompletten Text anzeigen lassen. Er wird ja durch #Activitypub ins #Fediverse verteilt.
@TRex @bonn.digital danke. Wieder was gelernt.🙂
Das hier ist ein Blogartikel! Selbst WordPress kann inzwischen sehr gut Teil des Fediverse werden und ganze Blogartikel teilen. :) Wir sagen doch, das Fediverse ist die Zukunft! /sf