Bei Bonn.digital steht Transparenz nicht nur in unserer Arbeit für Kund*innen im Mittelpunkt, sondern auch in unserem Umgang miteinander. Mitte 2023 haben wir ein neues Gehaltsmodell eingeführt, das auf Fairness, Klarheit und einem starken Teamgefühl basiert. Warum? Weil wir der Überzeugung sind, dass Gehälter nicht das Ergebnis von Verhandlungsgeschick sein sollten, sondern von Erfahrung, Verantwortung und Leistung.
In diesem Blogartikel möchten wir unser Gehaltsmodell vorstellen, die Überlegungen dahinter erläutern und erste Erfahrungen nach anderthalb Jahren teilen.
Warum ein transparentes Gehaltsmodell?
Die Idee für unser Gehaltsmodell entstand aus vier zentralen Fragen:
- Wie schaffen wir faire Bezahlung?
Wir wollten ein System, das allen Mitarbeiter*innen gleiche Chancen bietet – unabhängig davon, wie gut sie verhandeln können. Die Erfahrung aus den Personalgesprächen zeigte nämlich, dass einigen es leichter fällt, nach einer Gehaltserhöhung zu fragen, anderen musste sie fast aufgedrängt werden. - Wie berücksichtigen wir Erfahrung in einer Branche mit wenig formalen Voraussetzungen?
In der digitalen Kommunikation zählt vor allem eins: praktische Erfahrung. Ein bestimmtes Studium oder formale Abschlüsse sind oft nicht ausschlaggebend. - Wie befreien wir uns von nervigen Gehaltsverhandlungen?
Gehaltsgespräche sind oft unangenehm – sowohl für Mitarbeiter*innen als auch für uns als Arbeitgeber. Wir wollten einen Weg finden, der für alle Seiten entspannter ist. - Wie schaffen wir ein System, das langfristig fair und nachvollziehbar ist?
Transparenz und Fairness sollten nicht nur Buzzwords sein, sondern gelebt werden.
Unser Gehaltsmodell im Detail
Unser Modell basiert auf einem Grundgehalt, das durch vier individuelle Faktoren erhöht wird:
- Aufschlag pro Lebensalter
Wir glauben, dass Lebenserfahrung die Qualität unserer Beratung steigert. Gleichzeitig berücksichtigen wir, dass mit zunehmendem Alter auch die finanziellen Erwartungen wachsen. Dieser Faktor spielt zwar die kleinste Rolle, ist aber ein wichtiger Baustein für die Fairness. - Aufschlag pro volles Jahr bei Bonn.digital
Je länger jemand bei uns arbeitet, desto besser kennt er oder sie unsere Prozesse und Kund*innen. Diese Erfahrung zahlt sich aus – sowohl für uns als Agentur als auch für die Mitarbeiter*innen. - Fachqualifikation
Hier wird es individuell. Je nach Position – ob Junior-Projektmanager*in, Projektmanager*in, Senior-Projektmanager*in oder irgendwas dazwischen oder außerhalb – gibt es exponentiell steigende Aufschläge. Dieser Faktor berücksichtigt Vorerfahrung, Verantwortung in Projekten und die Wertigkeit für unsere Kund*innen. Wichtig ist: Wer die gleiche Stufe erklommen hat, bekommt hier den gleichen Zuschlag. - Personalverantwortung
Wer Personalverantwortung übernimmt, wird dafür entsprechend entlohnt. Auch wenn wir aktuell ein kleines Team sind, haben wir hier bereits zukünftiges Wachstum im Blick.
Transparenz und Teamentscheidungen
Während die ersten beiden Faktoren (Alter und Betriebszugehörigkeit) automatisch berechnet werden, erfolgt die Einstufung bei Fachqualifikation und Personalverantwortung durch die Geschäftsführung. Dabei gibt es natürlich Raum für Diskussionen, die letzte Entscheidung treffen jedoch wir. (Allerdings wurden die letzten beiden Beförderungen von uns aktiv vorgeschlagen.)
Ein besonderes Highlight ist unsere gemeinsame Teamsitzung am Jahresende. Hier diskutieren wir offen im Team, wie hoch das Grundgehalt für das Folgejahr sein soll. Wir zeigen transparent auf, welche Gehaltskosten auf uns zukommen und welchen Umsatz wir dafür erreichen müssen. Wenn sich das Team auf ein gemeinsames Ziel einigt, steht einer Erhöhung des Grundgehalts nichts im Wege.
Die Vorteile des Modells
- Fairness und Klarheit: Jede*r Mitarbeiter*in kann selbst ausrechnen, welche Summe am Monatsende auf der Gehaltsabrechnung steht. Dafür haben wir einen Rechner im Intranet.
- Garantierte Gehaltserhöhung: Selbst wenn das Grundgehalt nicht steigt, gibt es jährlich eine Erhöhung durch gestiegenes Lebensalter und Betriebszugehörigkeit.
- Entlastung für alle: Personalgespräche drehen sich nun mehr um persönliche Entwicklung als um Geld.
- Stärkung des Teamgefühls: Durch den gemeinsamen Beschluss zum Grundgehalt rückt die individuelle Sicht in den Hintergrund. Stattdessen geht es darum, wie wir als Team gemeinsam mehr erreichen können.
- Einfachheit in Einstellungsgesprächen: Wir können Gehälter auf den Cent genau angeben – nur durch eine bessere Einstufung im Verlauf der Zusammenarbeit kann das Gehalt dann steigen. Es zeigt sich aber: Fairness im Team ist oft wichtiger als ein individuell höheres Gehalt.
Ein erstes Zwischenfazit
Nach anderthalb Jahren ziehen wir ein positives Zwischenfazit. Das Modell hat sich bewährt. Selbst die Geschäftsführer orientieren sich am Modell.
Das Modell ist mehr als nur ein System zur Gehaltsberechnung. Es ist auch Ausdruck der Unternehmenskultur: fair, transparent und teamorientiert. Es hat sich gezeigt, dass es uns als Arbeitgeber entlastet und unseren Mitarbeiter*innen Sicherheit und eine klare Entwicklungsperspektive bietet.
Bisher läuft es also rund. Und wie jedes gute System ist es nie fertig. Wir haben Ideen zur Weiterentwicklung und Optimierung – immer mit dem Ziel, ein faires und motivierendes Arbeitsumfeld zu schaffen. Zu schön, um wahr zu sein? Wir laden dich herzlich zur Initiativbewerbung ein, sei es als Werk-Student*in, Praktikant*in oder Projektleiter*in (d/w/m).