Barcamps gehen auch virtuell

In diesen Zeiten lernen wir viel dazu. Neulich gab ich meinen ersten Social-Media-Strategieworkshop per Videokonferenz. Vergangenen Freitag habe ich bei meiner ersten Konferenz mit Barcamp-Elementen teilgenommen, die rein virtuell stattfand. Ich war gespannt, wie das funktioniert und kann nun sagen: Es geht!

Die Blog4Business, die wir als Bonn.digital auch als Sponsor unterstützen, musste wie so viele Veranstaltungen derzeit abgesagt werden. Die Initiatorin Daniela Sprung verlegte sie kurzerhand ins Digitale. Über fünfzig, in Spitzenzeiten bis zu sechzig Teilnehmende waren dabei. Das ist eine Größenordnung, die schon fast an die Offline-Veranstaltung heranreicht. Chapeau schon einmal dafür, dass sie es schaffte, so viele von ihrer Idee zu überzeugen!

Ohne größere Hürden zur virtuellen Konferenz

Die Veranstaltung lief per Zoom. Es gab anfangs nur ganz wenige technische Probleme bei ein paar Gästen, die schnell gelöst werden konnten. (Meistens lag es daran, dass die Teilnehmenden eine veraltete Softwareversion von Zoom hatten.) Ansonsten lief alles reibungslos, von kurzen Aussetzern bei manchen Vortragenden abgesehen; ich vergleiche es mal mit den üblichen Problemen, einen Beamer anzuschließen.

Es ging mit Begrüßung und einem Vortrag los. Da ist eine Videozusammenkunft mehr als geeignet. Die/der Vortragende blendet Folien ein und erzählt etwas dazu, Fragen werden zwischendurch im Chat gestellt, am Ende gibt es auch die Möglichkeit, sich auszutauschen.

Ich war dann aber gespannt auf die Barcamp-Elemente. Denn ich war mir nicht sicher, ob per Videokonferenz auch eine dynamische Diskussion erfolgen kann. Meine Session („Blogs als Teil der Social-Media-Strategie“) war von vornherein als barcamptyische Diskussionsrunde geplant, in die ich ein wenig Input gebe. Leider scheiterte ich daran, meinen Bildschirm freizugeben (immer eine gute Idee, kurz vor sowas noch ein Betriebssystem-Update zu machen), aber es ging auch ohne was zu zeigen. Schnell gab es ein paar Teilnehmende, die mitredeten und die gemeinsam mit mir diskutierten. Es war schon fast wie bei einem physischen Treffen, allerdings fiel mir schon auf, dass man aktiv Fragen stellen musste, damit sich Menschen zur Wortmeldung angesprochen fühlten. Und wie bei einem „normalen“ Barcamp gab es auch rein passive Teilnehmende.

Screenshot der Session, die ich angeboten habe

Best practices

Insgesamt war die Veranstaltung mehr als gelungen. Zwar vermisste ich ein wenig die Atmosphäre drumherum, „den Kaffee zwischendurch“, wie ein Teilnehmer meinte. Aber was will ich meckern. Immerhin fand die Blog4Business trotz Corona statt, ich konnte mich gut konzentrieren und zwischendrin auch aufs Klo gehen, ohne dafür den Vortragsraum verlassen zu müssen, wenn du verstehst.

Ausschnitt des Sessionplans

Es war alles gut durchdacht. Da wäre einmal der Sessionplan, der als für alle schreibbares Google-Dokument aufgebaut war, in den man schon im Vorhinein seine Session planen konnte (aber auch noch während der Begrüßung). Jede/r Sessiongeber/in plante eine eigene Zoom-Veranstaltung (um sie aufzeichnen zu können und damit man einfach hin und her konnte), der Link wurde ebenfalls veröffentlicht.

Zur Begrüßung, Mittagspause (!) und für die Keynotes trafen wir uns immer im gleichen Raum/Stream. In den Wechselpausen entstand sogar so ein Barcamp-Gefühl, man witzelte ein wenig herum und unterhielt sich wie an der Kaffeetheke.

Gleichzeitig gab es einen separaten Zoom-Stream, die Caféteria-Session, in der man jederzeit auf ein Käffchen wechseln konnte. Nutzte ich zwar nicht, ist aber eine sehr charmante Idee.

Da alles aufgezeichnet werden sollte, wurde auch schnell festgelegt: Wer nicht auf dem Video sein möchte, schaltet sein Bild wieder ab und ändert den angezeigten Namen auf ein Pseudonym (z.B. Mausi). Schnell etablierte sich auch, dass die Zuhörenden das Mikrofon selbständig ausschalteten, solange sie nichts beitrugen. Einige deaktivierten während der Vorträge auch ihr Bild; wer weiß, was sie währenddessen taten. 😏

Eine gute Idee, last but not least, war die Begrenzung der Sessions auf 30 Minuten und die großzügigen Pausen zwischendurch. Auch wenn 30 Minuten schneller vorbei sind als 45 (ach was!), die Videoveranstaltung ist anstrengender als die physische.

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Barcamps virtuell – eine gute Alternative

Ich durfte also nicht nur inhaltlich einiges lernen, ich konnte auch wertvolle Erfahrungen für die Durchführung einer virtuellen Veranstaltung sammeln. Ein „richtiges“ Barcamp per Videokonferenz kann ich mir nun besser vorstellen. Mal sehen, wann (nicht ob) wir das auch mal ausprobieren. 🙂

Vielen Dank an Daniela Sprung für alles! Ich werde sie an ihr unvorsichtiges Versprechen erinnern. 😉

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