In den letzten Jahren haben wir viele Vorträge gehalten und Workshops gegeben. Wir haben unsere Kund*innen zu den Themen Social Media und (digitale) Events strategisch beraten oder auch größeren Gruppen das Einmaleins der sozialen Medien beigebracht – in Präsenzworkshops und seit der Corona-Pandemie online. In diesem Blogbeitrag teilen wir mit euch die sechs wichtigsten Tipps, die man bei der Konzeption und Durchführung von guten Workshops bedenken sollte.
Du brauchst Input oder Unterstützung bei den Themen Social Media oder Eventmanagement? Für dich allein, dein Team oder eine größere Gruppe? Meld dich bei uns und wir kommen als Referenten oder Workshopleiter*innen bei euch vorbei.
Tipp 1: Kenne das Ziel deines Workshops!
Am Anfang steht das Ziel: Was sollen eure Teilnehmenden am Ende der Fortbildung gelernt haben? Könnt ihr diese Frage beantworten, kommt der nächste Schritt, indem ihr euch überlegt, welche Inhalte behandelt werden sollen.
Dauert dein Workshop zwei Stunden oder zwei Tage? Davon hängt ab, wie viele Themen du unterbringen kannst, aber auch wie sehr du in die Tiefe gehst, wo du didaktisch reduzieren musst oder nur an der Oberfläche kratzen kannst. Überprüfe: Ist Thema x unbedingt nötig, um das Ziel des Workshops zu erreichen, oder fällt es in den Bereich „nice to have“?
Tipp 2: Nimm dir Zeit!
Wenn du weißt, welchem Thema du wie viel Zeit widmen willst, strukturiere deinen Workshop realistisch. Denk daran, zeitliche Puffer einzubauen, damit du am Ende nicht hetzen musst. Falls du schneller als erwartet mit deinem Programm durch bist, ist es hilfreich, noch etwas aus der Kategorie „nice to have“ in der Hinterhand zu haben. Plane auch Zeit für die Erklärung von Aufgaben ein und für eventuelle Diskussionen, die bei der Besprechung von Ergebnissen aufkommen könnten. Und – ganz wichtig – denk an die Pausen! Gerade wenn du Online-Workshops konzipierst ist eine gute Faustregel: Auf 50 Minuten Arbeit folgen 10 Minuten Abschalten, damit das Gehirn das Gelernte verarbeiten kann. Spätestens nach 2,5 bis 3 Stunden ist eine längere Pause fällig.
Tipp 3: Kenne deine Teilnehmenden!
Eine Vorstellungsrunde hat sich bewährt, um ein Gefühl für die Gruppe zu bekommen: Wem fällt es leicht sich einzubringen? Wer ist zurückhaltend? Wie ist die Stimmung an dem Tag? Welche Erwartungen hat die Gruppe?
Zusätzlich fahren wir gut damit, schon bei der Anmeldung Bedürfnisse, Erfahrungen und Erwartungen der Teilnehmenden abzufragen, um das Level der Gruppe besser einschätzen zu können und die Menschen dort abzuholen, wo sie gerade stehen. So kann man vorab planen, welche Teilnehmenden man wegen ähnlichen Arbeitsgebieten, Vorkenntnissen oder gerade auf Grund von unterschiedlichen Kenntnisständen und sich ergänzender Fähigkeiten in Gruppenübungen zusammenarbeiten lässt. Zudem kann man abgleichen, ob alle Fragen der Teilnehmenden in der Fortbildung beantwortet werden (können) und darauf eingehen.
Beispielsweise kommen im Vorfeld von unseren Social-Media-Workshops oft Fragen zu rechtlichen Aspekten, für die man einen eigenen Workshop abhalten könnte, weil diese Themen gerne „ausarten“. Kennt doch jeder einen ganz speziellen Fall vom Freund der Nichte seiner Nachbarin. Hinzu kommt, dass wir als Nicht-Juristen keine Rechtsberatung machen dürfen. Hier kommunizieren wir offen, wenn etwas nicht in unseren Spezialbereich fällt und verweisen gerne auf die Expertise von Expert*innen aus unserem Netzwerk.
Tipp 4: Bleib flexibel!
Manchmal gibt es zu einem Aspekt viel Redebedarf. Wenn ich das feststelle, versuche ich mich flexibel an die Gruppe anzupassen und sie in den weiteren Verlauf einzubeziehen. „Ich merke, euch ist das Thema sehr wichtig. Wollt ihr noch weiter diskutieren und dafür Thema xy etwas kürzer behandeln?“. Andererseits kommt es auch vor, dass Teilnehmende schon mehr über ein Thema wissen, als gedacht. Dann kürze ich den Themenblock auch schon mal ab und habe an anderer Stelle etwas mehr Zeit – oder bringe hinterher noch ein „Nice to have“-Thema ein.
Tipp 5: Sorg für Abwechslung im Workshop!
Methodenvielfalt macht den Teilnehmenden Spaß und auch unser Gehirn mag Abwechslung. Deshalb sollten sich Vortrag, Gruppenarbeit, Spiele, Partnerarbeit, Diskussionen und Phasen, in denen jede*r für sich arbeitet, abwechseln. Spiel auch mit Medien: Bau Filme ein, nutze Abstimmungstools, lass Flipcharts oder Whiteboards beschriften oder denk dir neue kreative Herangehensweisen aus. Hauptsache es wird nicht langweilig – und deine Methoden sind nicht nur Selbstzweck sondern passen zu deinem (Lern-)Ziel.
Tipp 6: Lass Zeit (für Fragen)!
„Fragen beantworte ich gerne noch in den verbleibenden zwei Minuten. Gibts welche? Niemand? Gut!“ Wenn euer Workshop so endet, ist das ein Zeichen für schlechtes Zeitmanagement. Ihr seid ja schließlich da, um die Fragezeichen in den Köpfen eurer Teilnehmenden zu beseitigen. Damit sich nicht alle Fragen bis zum Ende aufstauen, nehme mir nach jedem größeren Themenblock Zeit sie zu beantworten. Da vielen Teilnehmenden im akuten Moment oftmals keine Fragen einfallen, kündige ich die nächste „Fragerunde“ vor längeren Pausen schon an. Dann hat man in Ruhe Zeit zu überlegen, ob es Unklarheiten gibt. Und natürlich beantworte ich im Nachgang noch Fragen per E-Mail oder telefonisch.
„Zeit lassen“ hat sich generell bewährt: Nicht jede*r kann auf Anhieb Ideen zum Brainstorming liefern oder ein Feedback zum Workshop geben. Lasst euren Teilnehmenden ein paar Minuten Zeit zum Überlegen oder um sich Notizen zu machen.
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Wir haben mehrmals als MIGRApolis House of Resources Bonn eine Tagesfortbildung zum Thema SocialMedia und Digital Community-Startegien vermittelt. Die Zusammenarbeit mit Bonn.Digital ist immer wieder eine Freude: Umgängliche und versierte Planung, kompetente und agile Referent:innen und hervorragende Materialien.
Rene-Marius Westfehling, MIGRApolis House of Resources Bonn/BIM e.V.
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