WhatsApp-Communitys: Die Zukunft des Quartiersmanagements?

Online-Communitys spielen in unserer heutigen Welt eine immer wichtigere Rolle bei der Förderung lokaler Zusammengehörigkeit und der Kommunikation auf lokaler Ebene. Neben der Plattform nebenan.de gewinnen auch WhatsApp-Communitys immer mehr an Bedeutung. Am Beispiel eines Kundenprojekts, das wir beratend begleitet haben, stellen wir die Möglichkeiten und Grenzen dieser Form von Online-Communitys vor.

Eine digitale Lösung für lokale Gemeinschaften: WhatsApp-Communitys

Unser Kunde hat es sich zum Ziel gesetzt, die Bewohner*innen eines Neubaugebiets dabei zu unterstützen, sich in das neue Viertel zu integrieren, lokale Dienstleistungen und soziale Infrastrukturen zu entdecken und eine starke Bindung zur örtlichen Gemeinschaft aufzubauen. Die wachsende Gemeinschaft soll zudem regelmäßig mit Informationen versorgt werden. Doch wie erreichen wir dieses Ziel mit möglichst wenig Moderationsaufwand und geringen personellen Ressourcen? Eine vielversprechende Lösung bietet der Messengerdienst WhatsApp mit den WhatsApp-Communitys an.

Vertraute Plattform, vielfältige Inhalte: die Vorteile von WhatsApp

Einfache Kommunikation: Das Smartphone und die WhatsApp Community hat man immer dabei und kann so stets aktuell mit Information versorgt werden. (Foto von Thomas Ulrich auf Pixabay)

WhatsApp ist die Plattform, über die die Zielgruppe bereits kommuniziert. Dies erleichtert die Teilnahme und das Engagement der Bewohner*innen, da sie bereits mit der Nutzung der App vertraut sind und sich nicht eine neue App herunterladen oder sich immer extra auf einer Plattform einloggen müssen. Wir holen die Menschen also dort ab, wo sie eh schon sind.

Darüber hinaus ermöglicht WhatsApp es, vielfältig zu kommunizieren: Texte, Links, Fotos, Videos und Audiodateien/Sprachnachrichten sind denkbar. Die Bewohner*innen können auf unterschiedliche Weise miteinander kommunizieren und Informationen konsumieren. Diverse Formate holen auch die ab, die aufgrund von beispielsweise Sprachproblemen rein textbasierte Plattformen meiden würden oder die sich von Videos und Audios mehr angesprochen fühlen als von langen Info-Mails.

Organisation und Differenzierung: Gruppen innerhalb der Community

Ein weiterer Vorteil von WhatsApp-Communitys ist die Möglichkeit, verschiedene Gruppen innerhalb der Community zu organisieren. So kann sich die Nachbarschaft je nach Interessen und Bedürfnissen vernetzen und austauschen. Beispielsweise können separate Gruppen für Hausbesitzer*innen oder Mieter*innen eingerichtet werden, um gezielt Informationen und Unterstützung bereitzustellen. Auch interessenspezifische Gruppen sind denkbar, etwa für Einkaufstipps, Foodsharing, die Organisation eines Straßenfestes oder für Freizeitaktivitäten.

Möglichkeiten, die eine WhatsApp Community bietet. (Abbildung: WhatsApp)

Aktive Beteiligung für eine starke Gemeinschaft

Ein zentraler Bestandteil erfolgreicher WhatsApp-Communitys ist die Beteiligung der Mitglieder. Durch die Förderung von User-Generated-Content können sie aktiv am Austausch teilnehmen und sich mit ihrer Nachbarschaft verbinden. Dies stärkt nicht nur das Gemeinschaftsgefühl, sondern trägt auch dazu bei, lokale Initiativen zu fördern und das Quartiersmanagement effektiv zu unterstützen.

Strategische Planung für effektive Kommunikation

Um die Kommunikation innerhalb von WhatsApp-Communitys zu unterstützen, ist eine strategische Vorbereitung erforderlich. Dies beinhaltet die Definition der Zielgruppen, die Planung von Inhalten und die Festlegung von Kommunikationsrichtlinien, um sicherzustellen, dass die im kommunalen Bereich stets knappen Ressourcen effizient genutzt werden. Im Fall unseres Beispiel-Projekts könnte dies bedeuten, Ersteller*innen von Gruppen in die Verantwortung für die Kommunikation einzubeziehen und eine allgemeine „Netiquette“ für alle Gruppen zu formulieren.

Analoge und datenschutzfreundliche Ergänzungen

Auch wenn WhatsApp-Communitys viele Menschen abholen, erreicht man damit nicht alle. Deshalb empfehlen wir, weitere Kommunikationskanäle flankierend einzusetzen. „Schwarze Bretter“, klassische Schaukästen oder Bildschirm-Systeme erreichen auch die Bewohner*innen, die sich nicht online informieren oder kein Smartphone besitzen. Hier können Quartiersmanager*innen wichtige Informationen und Termine veröffentlichen. Gleichzeitig kann man durch die Platzierung eines Links oder QR-Codes zum Scannen auf die Online-Angebote hinweisen, um so die Brücke in die digitale Kommunikationswelt zu schlagen. Ein Kanal auf Mastodon (z.B. https://bonn.social) kann eine datenschutzfreundliche Alternative für informative Postings sein, die auch ohne Account bei WhatsApp oder einem anderen sozialen Netzwerk gelesen werden können. Mastodon-Kanäle können zudem per RSS in andere Systeme eingebunden werden, z.B. Website oder Bildschirm mit einer Posting-Wall (z.B. https://wall.bonn.digital).

Fazit: WhatsApp-Communitys als Motor für lokale Gemeinschaften

Insgesamt bieten WhatsApp-Communitys eine gute Möglichkeit, lokale Gemeinschaften zu stärken und das Quartiersmanagement zu unterstützen. Mit ihrer benutzerfreundlichen Plattform, vielfältigen Inhalten und der Möglichkeit zur Organisation verschiedener Gruppen sind sie eine ideale Lösung für unser Projekt und ähnliche Initiativen, die darauf abzielen, das Gemeinschaftsgefühl zu fördern.

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